Der Hack zum Look: Designerkleid selber nähen
- Claudia von Stofflibelle
- vor 1 Tag
- 3 Min. Lesezeit
Beim Schaufensterbummel im Urlaubsort in ein Designerstück verschaut, dass Ihnen zuhause nicht aus dem Kopf geht? Da hilft nur noch die Eigenkreation!

Auf Basis einfacher Grundschnitte lassen sich Träume von luxuriösen Outfits leichter erfüllen als man denkt. Wenn Sie Ihr Designerkleid selber nähen, können Sie es mit Ihrer individuellen Note versehen und das ursprüngliche Vorbild Ihren Wünschen anpassen.
Als glühender Italien-Fan liebe ich natürlich auch die opulenten, farbenprächtigen Modelle der italienischen Designer. Immer wieder inspirieren mich die lebensfrohen Entwürfe zu einer selbstgenähten Eigenkreation im Stile der Divas. Zuletzt habe ich mir ein richtiges Dolce-Vita-Kleid geschaffen, das ich natürlich auf meiner Reise nach Florenz mit dabei hatte.

Designerkleider selber entwerfen und nähen
Damit das Kleidungsstück auch unterwegs vielfältig einsetzbar ist, habe ich anstatt eines Kleides ein Top und einen Rock genäht. So lassen sich mehrere Outfits daraus zusammenstellen und es ist auch pflegeleichter. In der Hitze der Stadt hat es sich außerdem bewährt, das Top nach außen zu tragen und nicht in den Rockbund zu stecken. Für die elegante Variante trage ich es nach innen und mit einem breiten Gürtel.
Als Basis für den Rock habe ich mir den Three-Pleat-Skirt von The Assembly Line hergenommen. Er hat vorne drei Kellerfalten, die Rückseite ist glatt und A-förmig geschnitten. Damit bekommt der Rock viel Volumen und einen magischen Schwung. Im Original dieht der Schnitt einen seitlichen Zipp und nur eine Einschubtasche vor. Damit er noch praktischer ist, habe ich den Zipp in die hintere Mitte gesetzt und dafür links und rechts eine Nahttasche eingenäht. Faltenröcke dieser Arte sieht man derzeit bei vielen Designern, der Schnitt ist gerade absolut angesagt.
Für das Oberteil habe ich auf den Schnitt zum Kleid Elena von Cadia gesetzt. Ich finde, dass hier der V-Ausschnitt besonders schön verläuft und genau die richtige Tiefe für ein lässig elegantes Oberteil zeigt. Am Rücken habe ich die Quetschfalte herausgenommen und stattdessen den V-Ausschnitt vom Vorderteil aufgetragen. So bekommt auch die Rückseite mehr sommerliche Leichtigkeit. Die Aufmerksamkeit zieht aber vor allem der kleine Volant am Saum auf sich, eine kreative Notlösung, die ich weiter unten beschreibe.
Zu wenig Stoff mitgebracht?
Leider hatte ich mir auf einer früheren Italien-Reise nur 1,50m von dem Stoff eingekauft. Das hätte alleine der Rock schon verbraucht. Damit sich sogar noch das Top ausgeht, habe ich mit folgenden Tricks gearbeitet:
Die Längen:
Da der Rock ca. 15cm länger ist als im Original-Schnitt vorgesehen, habe ich etwas von der Weite weggenommen. So ist er immer noch sehr bauschig, verbraucht aber seitlich nicht so viel Material.
Für das Top war nicht mehr genug Stoff für die volle Rückseite da. Deshalb habe ich die fehlenden Zentimeter mit einem kleinen Volant aus dem Futterstoff ersetzt. Das ist meine individuelle Note, die das Top alleine aufwertet und gemeinsam mit dem Rock für einen überraschenden Akzent sorgt.
Die Belege und Taschen:
Die Belege an Hals- und Ärmel-Ausschnitt, am Saum sowie die Taschenbeutel habe ich aus einem einfärbigen Stoff genäht, hier aus Paperwhite Tana Lawn Cotton von Liberty. Dieser Stoff ist absolut exquisit und insbesondere der Rocksaum daraus veredelt den gesamten Eindruck noch mehr.
Die gute Basis für individuell gestaltete Traumkleider
Mit einfachen Schnitten, die Sie nach Wunsch individuell anpassen können, haben Sie die richtige Basis für fantasievolle Eigenkreationen. Besonders gut geeignet sind eher neutrale Schnitte ohne markante Details wie jene von The Assembly Line und ausgewählte, reduzierte Modelle von Cadia wie das Kleid Elena. Empfehlenswert sind auch Schnittmusterbücher mit Grundschnitten für eine komplette Garderobe, um darin Vorlagen für Eigenkreationen zu finden, z.B. von Merchant and Mills oder das Buch der Blusenschnitte.
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