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7 Tipps für den guten Näh-Start

Aktualisiert: 12. Feb. 2023

Egal ob Sie gerade erst mit dem Nähen beginnen oder nach langer Pause wieder einsteigen: Mit diesen Tipps gelingt der Start in Ihr neues Projekt gleich viel besser.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich: Wenn die Pause zwischen zwei Nähprojekten zu lange ist, gerät so manche Näh-Erfahrung in Vergessenheit und muss beim nächsten Mal wieder neu gemacht werden. Aber warum alle Erfahrungen selber sammeln? Hier finden Sie wertvolle Tipps, die ich bei meinen Näh-Projekten gesammelt habe.


1. Arbeitsplatz ausstatten

Es braucht nicht viel, aber das umso mehr - Räumen Sie den großen Tisch ab und legen Sie sich alle Utensilien zurecht: Papierschere für die Schnitteile, Stoff-Schere, Stecknadeln, Kreide oder Zauberstift, Lineal, Maßband. Dann haben Sie alles bei der Hand und verlieren nicht Zeit und Motivation auf der Suche nach den Helferleins.


2. Zutaten zurecht legen

Klingt banal, ist es aber ganz und gar nicht. Sehen Sie in der Nähanleitung nach, welche Zutaten erforderlich sind wie z.B. Nähgarn in der oder den benötigten Farbe(n), Zipp, Knöpfe, Einlagevlies etc. und halten Sie alles bereit. Schließlich soll das Nähvergnügen nicht gebremst werden, weil eine Zutat zum Weitermachen fehlt.


3. Stoff vorbereiten

Die meisten Stoffe (Baumwolle, Viskose, Tencel, Leinen) sollen vor dem Zuschnitt gewaschen werden, da sie eventuell etwas einlaufen oder abfärben können. Es reicht aber ein kurzer, kalter Waschgang mit wenig Waschmittel. Besondere Vorsicht bei handbedruckten oder mit Naturfarben gefärbten Stoffen! Diese brauchen eine spezielle Behandlung, siehe auch Indigostoffe. Seide bitte nicht waschen. Wollstoffe am besten unter einem Baumwolltuch mit Dampf bügeln. Behandeln Sie Ihren Stoff pfleglich, er ist wertvolles Material für Ihr Werk und soll bei der Verarbeitung und später beim Tragen viel Freude machen.


4. Schnittteile auf den Stoff stecken

Legen Sie den glatt gebügelten Stoff laut Anleitung auf Ihren Zuschneidetisch. Manche Schnitte verlangen eine oder zwei Bruchkanten, für andere wird der Stoff einlagig und ohne Bruch aufgelegt. Auf jeden Fall gilt: Achten Sie auf das Muster – gibt es hier eine Richtung? Wo ist oben und unten bei Blumen, Tieren oder sonstiger Dekoration? Legen Sie die Schnittteile in dieselbe Richtung, damit das Muster am fertigen Kleidungsstück nicht auf dem Kopf steht. Bei Samt, Cord, Pelz gibt es auch eine Strichrichtung. Lassen Sie diese am besten von oben nach unten verlaufen, damit Sie die Fasern beim Tragen angenehm nach unten streichen können.


5. Markierungen übertragen

Kleine Markierungen wie z.B. an der Ärmelkugel, für Falten oder für Nahttaschen übertrage ich mit einem kleinen Schnitt in die Nahtzugabe. Markierungen im Stoff setze ich, indem ich die Stofflagen mit ein bis zwei sehr lockeren Stichen mit buntem Nähgarn zusammen nähe. Dann die Lagen vorsichtig auseinander ziehen und den bunten Faden durchschneiden. Damit habe ich sicher auf beiden Schnittteilen die Markierung an derselbe Stelle.


6. Knopflöcher markieren

Auch wenn am Papierschnitt die Knopflöcher perfekt eingezeichnet sind, ist die Übertragung auf den Stoff nicht einfach. Ich steche kleine Löcher auf das Papier und zeichne mit einem Kreidestift einen Punkt auf den Stoff ein. Da meine Maschine das Knopfloch von unten nach oben näht, markiere ich mir die Unterseite des Schlitzes und positioniere dort die Maschinen-Nadel.

Knopflochleiste in Dobby Cactus Viskose
Auch die Knopfleiste wird mit Vlies verstärkt

Dann messe ich jede Markierung noch einmal nach: Sitzt sie in der Mitte der Knopfleiste? Sind die Abstände zwischen den Knopflöchern exakt gleich groß? Knopfloch-Nähen unbedingt vorher auf einem Probestück testen!


7. Einlagevlies aufbügeln

Im Schnitt ist eingezeichnet, welche Teile mit einem selbstklebenden Bügelvlies verstärkt werden müssen. Ich habe verschiedene Möglichkeiten probiert, am besten gelingt eine saubere Verstärkung so: den Papierschnitt jener Teile, die verstärkt werden sollen, auch auf das Einlagevlies übertragen und ausschneiden. Dann das zugeschnittenen Vlies auf den entsprechenden Stoffteil legen. Beides zusammen auf ein Stück Back- oder Zeitungspapier legen, eine zweite Papierlage darüber und dann dieses Sandwich mit dem Bügeleisen festpressen. So passen Stoff und Vlies exakt zusammen und weder auf dem Bügeleisen noch auf dem Bügeltisch bleiben Klebereste vom Vlies zurück.


Die Liste an Erfahrungen lässt sich ständig erweitern und ergänzen. Fortsetzung folgt!


Ein Handbuch für die Grundlagen des Nähens sollten Sie beim Nähen immer in der Nähe haben. Schlagen Sie nach, wenn Sie eine ausführlichere Beschreibung eines Näh-Schrittes benötigen. z.B. direkt bei der Designerin von Merchant&Mills in Grundlagen des Nähens.

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