Einfach im Sinne von – ohne viele Details: Auch Näh-Profis greifen gerne zu Schnitten mit klaren Linien und wenigen Spielereien. Je mehr sich die Basis zurückhält, umso individueller kann das Kleidungsstück gestaltet werden. Aber es gibt noch mehr Gründe dafür!
1. Ich will meine Kleidung individuell gestalten
Für mich persönlich ist das ja einer der wichtigsten Gründe für’s selber Nähen: Die kreativen Möglichkeiten. Klare Schnitte kann man unendlich aufpeppen oder ganz pur halten. Zum Beispiel das Blusenshirt bloom: Das sieht uni schon sehr gut aus. Die Ärmelblenden sind für mich ja schon ein Muss bei der Verzierung! Ich liebe es, hier mit Kontraststoffen zu arbeiten. Oder aber auch mit Paspeln und Bändern jedesmal einen komplett neuen Stil zu kreiieren, wie z.B. mit dem Top Japonica. Seht selbst, wie toll die Kontraste wirken.
2. Ich will einen Schnitt, der für viele Stoffe passt
Zum Beispiel die Sommerjacke Kami: Sie kommt mit wenigen Nähten aus, lediglich Ausschnitt und Ärmel werden mit einer Blende versäumt. Dadurch lässt sich dieser Schnitt aus fast allen möglichen Textilien anfertigen. Seine Wirkung aus dem leicht stehenden Baumwoll-Gaze ist eine komplett andere als aus dem weich-fließenden Leinenstrick. Je weicher der Stoff, umso mehr legt sich die Jacke an den Körper. Mit einem guten Schnitt passt die Stoffwahl immer perfekt!
3. Ich will Teile, die mir gut passen, immer wieder nähen
Hat man erst einmal eine Passform gefunden, die gut sitzt oder sogar auf die eigenen Maße angepasst ist, greift man immer wieder gerne darauf zurück. Man kennt die Besonderheiten des Schnitts und weiß, wo man welche Tricks anwenden muss - und hat den Schnitt im Kopf, wenn einmal ein schöner Stoff daher kommt...
4. Ich will große Muster groß rauskommen lassen
Auf den großen Flächen der klaren Basisschnitte kommen große Grafiken oder Rapporte sehr gut zur Geltung. Rapporte sind sich wiederholende Muster wie Blumenranken, Tierbilder oder sogar gemalte Motive. Hier braucht man auf jeden Fall ein Schnittmuster, bei dem der Stoff nur wenig zerschnitten wird. Denn der steht im Mittelpunkt und braucht seine Leinwand. Raffinierte Nahteffekte würden das Muster stören oder völlig untergehen.
5. Ich will auch mit wenig Stoff viel Wirkung erzielen
Klare Schnitte können meist recht einfach in mehrere „Scheiben“ geschnitten werden. Wenn jede Scheibe in einer anderen Farbe genäht wird, lässt sich damit ein interessanter Colorblocking-Effekt erzielen. Außerdem ist das eine großartige Möglichkeit, die Reststücke von schönen Stoffen damit aufzubrauchen!
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